Donnerstag, 1. Juni 2006

Georg Trakl

Vorhölle

An herbstlichen Mauern, es suchen Schatten dort
Am Hügel das tönende Gold
Weidende Abendwolken
In der Ruh verdorrter Platanen.
Dunklere Tränen odmet diese Zeit,
Verdammnis, da des Träumers Herz
Überfließt von purpurner Abendröte,
Der Schwermut der rauchenden Stadt;
Dem Schreitenden nachweht goldene Kühle
Dem Fremdling, vom Friedhof,
Als folgte im Schatten ein zarter Leichnam

Leise läutet der steinerne Bau;
Der Garten der Waisen, das dunkle Spital,
Ein rotes Schiff am Kanal.
Träumend steigen und sinken im Dunkel
Verwesende Menschen
Und aus schwärzlichen Toren
Treten Engel mit kalten Stirnen hervor;
Bläue, die Todesklagen der Mütter.
Es rollt durch ihr langes Haar,
Ein feuriges Rad, der runde Tag
Der Erde Qual ohne Ende.

In kühlen Zimmern ohne Sinn
Modert Gerät, mit knöchernen Händen
Tastet im Blau nach Märchen
Unheilige Kindheit,
Benagt die fette Ratte Tür und Truh,
Ein Herz
Erstarrt in schneeiger Stille.
Nachhallen die purpurnen Flüche
Des Hungers in faulendem Dunkel,
Die schwarzen Schwerter der Lüge,
Als schlüge zusammen ein ehernes Tor.

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Will things fall apart?
Wie weit bin ich noch entfernt? Habe ich noch die Möglichkeit...
Deprivation - 2007/05/16 15:46
hallo
Ähnliche Laune könntest Du hier finden.
Igelborste - 2007/01/23 10:29
das ist ...
ja was? verbundenheitsgruß einer lächelnden hülle.
elsa_fin - 2007/01/05 15:01
Ich habe das wunderschöne...
Ich habe das wunderschöne Zitat in einem Kommentar...
steppenhund - 2007/01/05 14:52
ausgebrannt. nervlich...
ausgebrannt. nervlich am ende. weiß nicht, was ich...
Deprivation - 2007/01/05 14:26

Mein Lesestoff


Terry Pratchett, Andreas Brandhorst
Die Magie der Scheibenwelt


Jeffrey Eugenides, Mechtild Sandberg-Ciletti, Eike Schönfeld, Mechthild Sandberg- Ciletti
Die Selbstmord-Schwestern.



Mary Higgins Clark, Mary Higgins Clark
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Zuletzt aktualisiert: 2007/05/16 15:46