gib mir dein gift

sind die trümmer dort schon lang vor meiner tür?
wenn auch die stunden nicht vergehen, ich bleibe hier
wenn ich aus meinem fenster schau', ist nichts zu sehen
wenn selbst die hoffnung diesen tag nicht übersteht...

reglos – in deinem meer ertrinken
wehrlos – in deinem arm versinken
gib mir dein gift – wenn dich die engel wecken
farblos – wenn ich dich nicht erkennen kann

warum sind alle bilder so unglaublich leer?
warum sind all die vielen worte gar nichts wert?
vielleicht ist alles nur ein endlos langer traum
doch auch die kraft entschwindet sanft, man merkt es kaum

wann hört dieser wahnsinn endlich auf? ich ertrag es nicht länger! ist das denn alles, was mein leben ausmachen soll? tränen, schmerzen, narben, immer wieder neue wunden, trauer und einsamkeit? warum ist es mir nicht vergönnt, ab und an glücklich zu sein? weshalb nur müssen alle menschen, welche mir am herzen liegen, gehen? wieso sie? warum nicht ich?
sie war eine der wenigen, denen ich mich anvertrauen konnte. und nun ist sie fort. aus dem leben gerissen im bruchteil von sekunden. sie hatte doch noch so viel vor. freute sich auf ihr studium. hatte sich vor kurzem erst verliebt.
verdammt! warum trifft es immer die verkehrten? weshalb lizzy? wieso nur?

Todo es come Dios quiere - mas no como debe.

"Gather ye rosebuds while ye may,
Old time is still a flying:
And this same flower that smiles today,
Tomorrow will be dying."

N.H. Kleinbaum - Dead Poets Society

Lizzy, I won't forget you.

Wenn ich nicht so fertig wäre, würde ich mich jetzt ordentlich über das miese Wochenende aufregen.
Hab mich ja gefreut endlich nen Job gefunden zu haben, und auch wenn ich nach nur viereinhalb Stunden Schlaf, am Samstag um halb fünf in der Früh schon aufstehen mußte, war es doch noch im Rahmen des Akzeptablen. Jedoch schienen die Leute auf Arbeit absolut keinen Plan zu haben, von dem was sie taten. Chaos vom Feinsten. Zuerst einmal gab es keine Dienstkleidung. Dann wußte niemand, wo die Aushilfen denn nu eigentlich gebraucht wurden. Nachdem wir dann anderthalb Stunden später doch endlich irgendwo untergebracht worden waren, ging es auch nicht weniger chaotisch weiter. Fünf Leute für einen Frühstückssaal. Damit läßt sich doch eigentlich einiges machen. Aber nein, weder Revier- noch Arbeitseinteilung. Kurz gesagt, stürzten sich diese fünf Leute dann alle auf einen Tisch, anstatt bissl Struktur reinzubringen. Ich meine, ist es denn so schwer, zu sagen, Ihr zwei die rechte und Ihr zwei die linke Hälfte des Speisesaals. Davon dann je einer abdecken und der andere eindecken. Der fünfte dann zum Kaffeeservieren. Ist doch nicht wirklich kompliziert, oder?
Naja, gegen 12 Uhr wurden wir dann in die Brasserie geschickt, um viereinhalb Stunden lang Gläser und Besteck zu polieren. Was ein Spaß! Vor allem, wenn statt einer dieser riesigen Kerls, ich zum Gläserschleppen verdonnert wird. Mir wurden doch glatt drei Kästen (ca. 300 Gläser) auf einmal aufgeladen. Hab mir dann auch gleich mal wieder nen Nerv geklemmt und den Rücken schön kaputt gemacht. Aber macht ja nix, ich kann das ja ab. Jedenfalls war ich froh als um 16.30 Uhr endlich Feierabend war (eigentlich sollte ich ja nur bis 15 Uhr arbeiten, aber was soll's).
Völlig fertig (ich hatte leider kaum Pausen) schleppte ich mich dann nachhaus, um fix unter die Dusche zu springen und mich auf den Weg ins MAU zu machen.
Als ich dann gegen halb 8 dort ankam, mußte ich mit Bedauern feststellen, dass die erste Vorband leider schon begonnen hatte und irgendwie auch kaum Leute dort waren.
Naja, immerhin unverhoffterweise den Sascha dort getroffen. :D
Der Rest des Konzertes war, auf Deutsch gesagt, einfach geil!!! Bif Naked war wirklich genial. Rock vom Feinsten! Leider war ich aufgrund des geklemmten Nerves und der briefmarkenplatten Füße in meiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Aber dennoch - ich kann nur sagen, fantastisches Konzert!!!
Ich hab keine Ahnung, wann ich wieder zuhause war, auf jeden Fall bin ich nur noch unter die Dusche und danach sofort ins Bett. In weniger als vier Stunden sollte die Nacht schließlich schon vorbei sein für mich.
Hab mich Sonntag also wieder um halb fünf aus den Federn geschält und um sieben angefangen zu arbeiten (das gleiche Theater wie am Sonnabend auch schon: keine Dienstkleidung, keiner wußte, wohin mit uns etc.)
Naja, mir sollte es egal sein. Hab meine Tische ab- und eingedeckt. Kaffee serviert und so weiter. Bis ich irgendwann meinte, es wäre Zeit für eine Pause und mit dem Kopf auf die Fliesen in der Küche schlug. Leider wurde ich nach dem unfreiwilligem Horizontalaufenthalt nachhause geschickt und kam nicht mehr in das Vergnügen, Gläser und Bestecke polieren zu dürfen.
Also, auf schnellstem Wege nachhause und ins Bett. Schien auch dringend notwendig zu sein. Hab nämlich von 13 Uhr bis heute morgen um 9 fast durchgängig geschlafen.
Wollte mich dann gegen Mittag zum Dienst melden, aber aufgrund eines weiteren Bewußtseinsausfalls hab ich mich dann doch wieder für das Bett entschieden. Eine Erkältung vom Feinsten, eine Tasse heiße Zitrone, Unmengen von Taschentüchern und liebe Gespräche über diverse Messengers versüßen mir den Tag.

Hmm, wenn ich mir das mal so durchlese, war das Wochenende gar nicht so fürchterlich. Hab schon wesentlich miesere erleben dürfen... Vor allem das Konzert war einfach nur spitzenklasse!!!

Heute wieder einiges geschafft. Mein Zimmer sieht beinahe aufgeräumt aus. Endlich einmal etliche Bücher und CD's geordnet, Unterlagen und Unmengen an anderem Papierkram ein-/aussortiert, unnötiges Zeugs ausgemistet. Nebenbei die gesuchte Lohnsteuerkarte gefunden. Dann noch einen Anruf bekommen, dass ich Montag auch arbeiten kann. Dazu kommt, dass ich den gesamten Tag über "nur" sechs Zigaretten geraucht habe.
Und dennoch - irgendwie habe ich ein ziemlich ungutes flaues Gefühl im Bauch. Irgendetwas stimmt nicht. Ich weiß nur nicht, was es ist. Bin den ganzen Abend schon wieder am Grübeln. Über dies und jenes und doch ohne, dass es etwas bestimmtes ist. Vielleicht bekommt es mir nur einfach nicht, einmal einen Tag ohne Nachdenken und getrübte Stimmung zu verbringen.
Naja, was soll's. Wenn es wichtig ist, wird es sich schon deutlicher bemerkbar machen. Hoffe ich zumindest.
Werd nu erstmal ins Bett gehen. Auf der Liste der zu erledigen Dinge steht nämlich noch so einiges. U.a. habe ich mir für morgen meine Kleiderschränke vorgenommen, dann muß ich noch dringendst zur Post und diverse Stellen in der Stadt abklappern. Werde also auch wieder gut zu tun haben.

An dieser Stelle Euch allen eine gute Nacht. Und grübelt nicht so viel... ;-)